Wann kommt eine Prothese in Frage?

Bei einer geschädigten oder verschlissenen Hüfte ist der Gelenkknorpel kaputt oder (teilweise) verschwunden. Meist kommt es dann beim Treppensteigen oder bei langem Stehen zu Schmerzen. Auch wenn man längere Zeit gesessen oder gelegen hat und sich dann wieder bewegt, kann dies schmerzhaft sein.

In einem weiter fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einer Versteifung des Gelenks und zu nächtlichen Schmerzen. Wenn Schmerzmittel und Physiotherapie nicht mehr helfen, kann nach Rücksprache mit dem orthopädischen Chirurgen beschlossen werden, eine Hüftprothese einzusetzen.

Der Vorteil einer Prothese besteht darin, dass sich der Patient sofort wieder bewegen kann, so dass die Genesung schneller vonstatten geht. 

Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk. Es besteht vereinfacht ausgedrückt aus einer Pfanne, in der sich eine Kugel dreht. Die Pfanne ist ein Teil des Beckens und die Kugel, oder der Hüftkopf, befindet sich oben am Oberschenkel. Starke Bänder und Muskeln rund um diese Pfanne und die Kugel sorgen dafür, dass das Hüftgelenk ein stabiles Gelenk mit großer Beweglichkeit ist.

Sowohl der Hüftkopf als auch die Hüftpfanne sind mit einer Knorpelschicht bedeckt. Diese Knorpelschicht ist empfindungslos und elastisch, so dass sie Stöße auffangen kann. Sie sorgt dafür, dass sich das Gelenk reibungslos bewegen kann.

huefte-prothese.jpg
Die operierte Hüfte (links) und die Prothese (Rechts)

Arthrose

Arthrose, auch als Verschleiß bezeichnet, ist eine Beschädigung des Gelenkknorpels. In diesem Fall eine Beschädigung der Knorpelschicht auf der Kugel oder in der Pfanne des Hüftgelenks. Die Ursache für diesen Verschleiß ist im Allgemeinen nicht bekannt. Meist wendet sich der Patient erst im mittleren Alter wegen seiner Beschwerden an den Arzt, obwohl der Verschleiß dann bereits seit einigen Jahren vorliegt. In einigen Fällen lässt sich die Ursache des Verschleißes allerdings feststellen:

  • Übergewicht
  • nach einem Bruch der Hüfte, wenn der Bruch schlecht geheilt ist
  • nach einem Bruch der Hüfte, wenn die Durchblutung der Kugel gestört wurde
  • angeborene Hüftveränderung, Hüftgelenksdysplasie

Wenn der Gelenkknorpel in der Hüfte Verschleißerscheinungen aufweist, verläuft die Bewegung nicht mehr reibungslos. Das Gelenk wird steif und es kann bei bestimmten Bewegungen zu Schmerzen kommen. Sie spüren Schmerzen in Ihrer Leiste und in Richtung Ihres Gesäßes. Außerdem können die Schmerzen auch zum Oberschenkel und zum Knie ausstrahlen. Wie weit der Verschleiß fortgeschritten ist, kann in einer körperlichen Untersuchung, mit Röntgenaufnahmen, einem MRT- oder CT-Scan festgestellt werden.

Hüftgelenksdysplasie

Die Hüftgelenksdysplasie ist eine Störung in der Ausbildung des Hüftgelenks. Wenn diese Störung nicht rechtzeitig erkannt wird, kann es bereits im jungen Erwachsenenalter zu Beschwerden und Hüftverschleiß kommen. Bei einer gesunden Hüfte liegt die Kugel tief in der Pfanne, so dass das Körpergewicht durch das gesamte Gelenk getragen wird.

Bei einer Hüfte mit Dysplasie ist die Pfanne nicht schön ausgebildet und flacher. Dadurch wird die Hüftkugel durch das Körpergewicht langsam aus der Pfanne gedrückt. Schließlich wird dies zu einem Verschleiß des Knorpels im Hüftgelenk führen, also zu einer Form von Arthrose.

Die genaue Ursache der Hüftgelenksdysplasie ist nicht bekannt, aber genetische Faktoren und Probleme während der Schwangerschaft spielen eventuell bei einer unterentwickelten Hüfte eine Rolle.

Gebrochene Hüfte

Vor allem ältere Menschen können sich bei einem Sturz oder Unfall schnell die Hüfte brechen. Wenn es bei einem Sturz zu einem Bruch kommt, liegt dies oft an Osteoporose - Knochenentkalkung. Durch die Entkalkung verlieren die Knochen an Festigkeit und können bei größerer Beanspruchung schneller brechen.

Da die Erkrankung nicht mit Schmerzen verbunden ist, solange es nicht zu Knochenbrüchen kommt, wird die Osteoporose oft erst in einem späteren Stadium festgestellt.